Landeskongress 2022

28. und 29. Januar 2022

RESPEKT für Kinder: Rechte I Schutz I Wohl

Der Landeskongress 2022 fand erstmalig hybrid statt. Den Livestream verfolgten an beiden Tagen jeweils mehr als 200 Teilnehmer*innen.

28. Januar
Der Kongress startete pünktlich um 10 Uhr mit ca. 210 eingewählten Teilnehmer*innen an den Bildschirmen. Johannes Büchs, Kinderfernsehmoderator und bekannt z.B. als Moderator bei der „Sendung mit der Maus“, eröffnete die Veranstaltung live aus dem Haus der Wirtschaft in Stuttgart. Nach der Begrüßung durch die 1. Vorsitzende des Landesverbandes Kindertagespflege, Christine Jerabek, wurde die Videobotschaft des Schirmherrn Sozial- und Integrationsminister Manfred Lucha MdL eingespielt. Minister Lucha betonte, dass Werte wie Toleranz und Achtsamkeit nicht früh genug vermitteln werden könnten, und lobte die aus dem Projekt RESPEKT entstandene Forttbildung für Kindertagespflegepersonen. Weiter unterstrich er die Anstrengungen des Landes zur Ausweitung und Verbesserung des Kinderschutzes.
Im anschließenden Grußwort wies Staatssekretär Volker Schebesta MdL auf die gemeinschaftliche Verantwortung hin, Kinderrechte in Bildungs- und Betreuungsinstitutionen umzusetzen, wobei den Kindertagespflegepersonen eine hohe Verantwortung zukomme.
Den hochspannenden Impulsvortrag am ersten Tag hielt Prof. Dr. Jörg Maywald zum Thema Kinderrechte in der Kindertagespflege; Kinder schützen, fördern und beteiligen. Er ging zunächst auf die unterschiedlichen Kinderrechte ein, erläuterte deren Genese und Beziehung zueinander und griff anschließend zentrale Fragen und Neuerungen rund um die Themen Kindeswohl und Kinderschutz auf. Pointierte Aussagen wie „die goldene Regel im Kinderschutz: niemals allein“ prägten sich dabei schnell ein. Die Teilnehmenden beteiligten sich durch Wortmeldungen im Chat und konnten die Theorie an dargestellten Fallbeispielen anwenden.
Nach der Mittagspause tauschten sich Prof. Annedore Prengel, Mitbegründerin der Reckhaner Reflexionen, Dr. Simone Höckele-Häfner vom Sozialministerium und Kristin Schwarz, Verbandsdirektorin des KVJS zu Kinderrechten und Kinderschutz in der Kinderbetreuung in einer Talkrunde aus.
Die anschließenden Impulsforen gaben den Teilnehmenden die Möglichkeit, mit den Referent*innen über die jeweiligen Themen ins Gespräch zu gehen, wovon rege Gebrauch gemacht wurde. Zentrale Thesen aus den Impulsforen wurden zusammengefasst und dem Plenum präsentiert.
Zum Abschluss bat Johannes Büchs die Teilnehmer*innen ins Machen zu kommen und forderte jede*n Einzel*nen auf, die für sich wichtigsten Erkenntnisse und nächsten Schritte zu definieren.

Impulsvortrag von Prof. Dr. Jörg Maywald, Deutsche Liga für das Kind, Berlin
Kinderrechte in der Kindertagespflege. Kinder schützen, fördern und beteiligen (Dauer: 1:48)
https://www.youtube.com/watch?v=fviKxiujxCI




29. Januar
Am zweiten Tag des Landeskongresses war der Fokus und das Programm auf Kindertagespflegepersonen zugeschnitten. Gegenüber dem ersten Tag wählten sich nochmal 100 Personen mehr ein, so dass Johannes Büchs 290 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Bildschirmen begrüßen konnte. Der Landeskongress Kindertagespflege bildet den Abschluss des erfolgreichen Projektes „RESPEKT – zur Ethik pädagogischer Beziehungen in der Kindertagespflege“, das von der Robert-Bosch-Stiftung gefördert wurde. Jana-Marie Keine, Projektmanagerin im Fördergebiet Bildung bei der Robert Bosch Stiftung betonte in ihrem Grußwort die gute Zusammenarbeit mit dem Landesverband, allen voran mit der Projektleiterin Ines Bloth, und stellte bezugnehmend auf das Projekt die Fördergrundsätze und Prinzipien der Robert-Bosch-Stiftung dar.
Der anschließende Vortrag von Petra Wagner „Wissen wir, was wir tun? – Moralische Werteorientierung im pädagogischen Alltag der Kindertagespflege“ zeigte Ansätze und Vorgehensweisen auf, um pädagogische Abläufe und Prozesse weiterzuentwickeln und Lernprozesse zu lenken. Der Leitgedanke dahinter: Für Bildungsgerechtigkeit und gegen Diskriminierung. Dabei machte sie auf eindrückliche Weise klar, dass alle Kinder gleich sind und trotzdem jedes Kind besonders ist. Es ist klar, dass Kinder von Geburt an unterschiedliche Risiken tragen, von Diskriminierung betroffen zu sein. Entsprechend wichtig sei der inklusive Ansatz in der Bildungsarbeit, der besagt: JA zu Unterschieden, NEIN zu Ausgrenzung. Diese zwei Handlungslinien gelte es umzusetzen.
Sie machte durch viele Beispiele und Ideen anschaulich, wie sich Vielfalt in der täglichen Betreuungsarbeit positiv aufnehmen lässt und wie man vermeidet, Unterschiede durch abwertendes Verhalten negativ zu belegen.  Dabei blieben Bilder wie der „Vielfaltsfächer“ oder die Liste inklusiver Kinderbücher besonders im Gedächtnis. Auch die Idee von Tischsets mit Familienfotos fand großen Anklang.
Die Impulsforen am Nachmittag baten Gelegenheit, sich mit verschiedenen Themenkomplexen vom Kinderschutz über die Kinderrechte bis zur erfolgreichen Eingewöhnung vertieft zu beschäftigen und auszutauschen. In bewährter Form präsentierte Johannes Büchs zentrale Erkenntnisse aus den Impulsforen und ermutigte die Teilnehmer*innen, anhand der für sie identifizierten Schlüsselsätze des Tages „ins Machen zu kommen“.

Impulsvortrag von Petra Wagner, Institut für den Situationsansatz (ISTA)
Wissen wir, was wir tun? – Moralische Werteorientierung im pädagogischen
Alltag der Kindertagespflege (Dauer: 1:55)
https://www.youtube.com/watch?v=Qyp3qJMg_3Q

Christine Jerabek und Katja Reiner beendeten mit großem Dank an alle Beteiligten den erfolgreichen 4. Landeskongress Kindertagespflege.



v.l.n.r.: Jana Marie Keine (RBS), Christine Jerabek, Ines Bloth, Prof. Annedore Prengel, Petra Wagner, Johannes Büchs

Schirmherr
Manne Lucha MdL, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration des Landes Baden-Württemberg

Grußwort:
Volker Schebesta MdL, Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Programm

Der erste Tag des Landeskongresses richtete sich an Verantwortliche und Mitarbeiter*innen für die Kindertagesbetreuung in kreisangehörigen Städten und Gemeinden sowie in Stadt– und Landkreisen, Mitarbeiter*innen der Jugendämter, Mitarbeiter*innen und Vorstände von freien Trägern der Kindertagespflege und Tagespflegepersonen. Programm für den 28.01.2022

Der zweite Tag des Landeskongresses richtete sich an Kindertagespflegepersonen sowie interessierte Verantwortliche und Mitarbeiter/-innen der Jugendämter und der freien Träger der Kindertagespflege. Programm für den 29.01.2022

Moderation Johannes Büchs

Johannes Büchs ist Moderator für die „Sendung mit der Maus“ und „Kann es Johannes?“ im Ersten und KiKa. Neben seiner journalistischen Tätigkeit trainiert Johannes Büchs Führungskräfte zu den Themen Präsentation, Storytelling und Medienarbeit. www.Johannesbuechs.de

Kooperationsveranstaltung

Der Landesverband Kindertagespflege veranstaltet den Landekongress in Kooperation mit dem Ministerium für Soziales und Integration und dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg sowie dem Landkreistag, Städtetag und Gemeindetag Baden-Württemberg und dem Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg.

Förderer

Der Landeskongress ist Teil des Projektes RESPEKT wird groß geschrieben – zur Ethik pädagogischer Beziehungen in der Kindertagespflege
Projektrahmen │ Dauer: 15.03.2019-28.02.2022 │ Förderung durch: Robert Bosch Stiftung 

Landesverband Kindertagespflege Baden-Württemberg